~♥~ "Solange ich klein bin, gebt mir Wurzeln. Wenn ich groß bin, verleiht mir Flügel" ~♥~

Freitag, 19. Juni 2015

"Kindesmisshandlung" - Vom Arzt empfohlen, von der Gesellschaft gelobt

Der Nachfolgende Text ist bewusst "krass" geschrieben und soll niemanden angreifen - Ich hoffe jedoch, das er einige wach rüttelt...
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Babys sind toll. Gerade Neugeborene schlafen noch so viel. Zwischendurch wird gefüttert und gewickelt und schon schläft der Engel wieder. Bei manchen bleibt das so. Das kleine Wunder schläft von Anfang an durch - Eine Traumvorstellung, nicht wahr? Die Meisten haben aber nicht so ein Glück, doch Babys müssen ja auch nicht sofort durchschlafen. Ganz normal, das sie Nachts wach werden und hungrig sind, oder Nähe brauchen.

Ein Kind was mit 2 Monaten nicht durchschläft? - Normal! Ein Kind was mit 3 Monaten nicht durchschläft? - Normal! Ein Kind was mit 4 Monaten nicht durchschläft? - Normal! Ein Kind was mit 5 Monaten nicht durchschläft? - Normal! Ein Kind was mit 6 Monaten nicht durchschläft? - UNNORMAL! Als würde sich ein Schalter umlegen. 

Mit 6 Monaten ist das Kind alt genug um allein ein und durch zu schlafen. Die Betonung liegt wohl auf "allein". Eine verzweifelte, schlaflose Mutter* bittet ihren Kinderarzt um Rat und bekommt den ultimativen Tipp: 
"Sie müssen ihr Kind schreien lassen, sonst lernt es das nie!"

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Diese unnatürliche Vorgehensweise wird vielfach empfohlen, doch ist psychische Gewalt! Kindesmisshandlung und das auch noch völlig Legal! Ärzte, die den "Bestseller" mit Erfolgsgarantie empfehlen und Verwandte, die dieses Verhalten auch noch loben - damals war das ganz normal und hat uns schließlich auch nicht geschadet, doch wer kann das beweisen? Woher kommen wohl die vielen neuen psychischen Krankheiten? Warum sind so viele Depressiv? Ich wage zu behaupten, das die Schreien-lassen-Erziehung einen entscheidenden Teil dazu beigetragen hat! 



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Und Mutti tut, wie ihr geraten. Sie legt ihr Kind hin, dunkelt den Raum ab, stellt die Spieluhr an, gibt einen Gute-Nacht-Kuss und geht. 

Was geht nun in dem Kind vor? 
"Mami, wo bist Du? Warum lässt Du mich allein?" Das kleine Baby bekommt Angst. Es ist allein - Alleinsein bedeutet Unsicherheit. Das Baby fühlt sich unwohl, es gerät in Panik - hat regelrecht Todesangst und es schreit! Es schreit nach seiner Mama! Doch Mama kommt nicht. Das Schreien wird lauter - immer lauter und verzweifelter. Dann endlich kommt Mama. Ein Glück, sie ist da! "Jetzt ist alles wieder gut - halt mich fest Mama!" Mama streichelt dem Baby über den Kopf, zieht die Spieluhr auf, gibt noch einen Kuss und geht. Schon wieder. "Mama warum?" Und wieder: Allein. Schreien. Angst. Verzweiflung. Mama kommt wieder. "Endlich Mama! Lass mich nie wieder allein." Sie streichelt wieder den Kopf, zieht die Spieluhr auf. Ein Kuss "Wieso darf ich nicht auf Deinen Arm?" - Allein. Erneut. Wieder steigt die Panik auf. Einsam und verlassen in einem dunklen Raum schreit das hilflose Baby, bis sich sein Bewusstsein aus der unerträglichen Situation Ausklingt - Stille. 

Und wie geht es Mama?
Sie weint vor der Tür und zählt die Sekunden, bis sie wieder herein gehen "darf" zum Beruhigen. 


Doch das Baby ist nach gewisser Zeit ja eingeschlafen. Also wird es wohl funktionieren. "Bei den meisten dauert es 3 Tage", sagte der Arzt und so steht es auch im Buch. "Es lohnt sich für Sie und auch für ihr Kind." 

Es wird wieder Abend. Dasselbe Ritual: Mama dunkelt das Zimmer ab und legt ihr Baby hin. Die Spieluhr und ein Kuss, bevor das Baby wieder allein ist. "Was ist los Mama?" Und wieder weint das Baby. Es schreit verzweifelt nach seiner Mama, bis sie endlich kommt, das Köpfchen streichelt, die Spieluhr aufzieht - diese schreckliche Spieluhr. Sie zeigt, das das Baby gleich wieder allein ist und das schreien beginnt schon vor dem Kuss. Und dennoch geht Mama wieder. "Was habe ich Dir getan?" Weinen, Schreien, pure Verzweiflung. 

Mama weint und hört ihren Engel verstummen. 



Der dritte Abend. Heute soll das letzte mal sein. "3 Tage" so steht es im Buch und so sagte es der Arzt. 

Dunkelheit. Allein im Bett. Die Spieluhr - es geht los - "Bitte Mama, tu es nicht" - weinen. Ein Kuss und dann die Einsamkeit. Nochmal alles geben "Mama, Du musst mich doch hören!" 

Und Mama hört und weint und zählt die Sekunden... Nochmal ins Zimmer, noch ein Kuss und die Spieluhr. 

Schreien. Schreien. Schreien. 
"Warum?" und es schläft ein. 



Der vierte Abend. Nun soll es vorbei sein. Das Ritual beginnt. Die Spieluhr - einst das Zeichen zum Kuscheln ist nun das Zeichen des Grauens... Der Kuss - der herzliche, liebevolle Kuss ist kalt und beängstigend geworden... Mama geht. Weinen? Nein. Mama kommt ja doch nicht. Still und wach liegt das Baby verängstigt in der Dunkelheit...

Und Mama? Erleichtert berichtet sie "Es hat funktioniert!" 

Doch soll das das Ziel sein? Ein stummes, verängstigtes Wesen, was all sein Vertrauen in die Mutter verloren hat? 

Die Mutter wird gelobt. Gut das sie durchgehalten hat - Die Schlafsituation ist doch nun viel angenehmer. "Das tut euch so gut" Ja - Mama tut es gut, sie kann nun erholt schlafen. Doch wie geht es dem Baby? Sein Urvertrauen ist gestört, sein Willen gebrochen... Angst begleitet es jeden Abend in den Schlaf. 

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* Mutter/Mama steht hier stellvertretend für jede Bezugsperson des Babys

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